16-03-2022

Materialkunde Karton – Alles was Sie wissen sollten

Ein Produkt, das aus unserem Versandalltag nicht mehr wegzudenken ist: die Kartonage. Sie hält einzelne Produkte zusammen, schützt die Waren während des Transports und lässt sich zudem aufeinanderstapeln. Kartonagen sind in unzähligen Ausführungen erhältlich. Doch nicht jede eignet sich für jeden Anwendungsfall. Wir haben für Sie alle wichtigen Informationen zusammengestellt, die Sie über Kartonagen wissen sollten. 

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Aufgaben der Kartonage 

Die Aufgaben und Anforderungen an Verpackungen, insbesondere von Kartonagen, sind vielfältig. Vordringlich dienen diese der Schutz-, Lager- und Transportfunktion für verpackte Ware. Durch Erschütterungen und Stößen könnte es ansonsten schnell zu Beschädigungen von Waren kommen. Aber auch äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Hitze, Staub und Dreck können dem Produkt zusetzen. Die passende Kartonage kann hier Abhilfe schaffen. Die Kartonage muss hierfür robust, einfach zu schließen sein und den Waren ggf. unter Beigabe von passendem Füllmaterial einen sicheren Halt geben, um ein unerwünschtes Verrutschen zu vermeiden. 

Zudem helfen Kartonagen bei der übersichtlichen Lagerung der Waren. Mehrwellige Kartons erfüllen die notwendige Stapelbarkeit und bleiben auch beim Stapeln formstabil. Auf Palette geschichtet sind Kartonagen so auch leicht umzulagern. Daraus resultiert die Transportfähigkeit von Kartonagen. Das lückenlose Aneinanderstellen und Stapeln der Kartons im Transporter hilft bei der Minimierung der Transportkosten.  

Außerdem besitzen Kartonagen immer eine zusätzliche Werbe- und Informationsfunktion. Sie sind unkompliziert zu bedrucken und können mit der Corporate Identity des Unternehmens oder nötigen Warnhinweisen versehen werden. Dies ist eine sehr effektive Möglichkeit, die gewünschte Botschaft innerhalb der Transportkette zu verbreiten.  



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Welche Anforderungen muss die Kartonage erfüllen? 

Für die Auswahl der richtigen Kartonage sollten Sie sich über den konkreten Anwendungsfall und die damit verbundenen Anforderungen bewusst sein. Folgende Fragen sollten Sie sich daher stellen: 

  • Wie schwer und groß ist das zu verpackende Produkt? 

  • Besitzt die Ware scharfkantige Ecken? 

  • Benötigt die Ware besonderen Schutz, da sie sehr empfindlich ist? 

  • Wozu wird die Kartonage benötigt? Als Versandverpackung, Umverpackung oder zur Archivierung / Lagerung? 

  • Welche Transportzeiten muss die Ware überstehen und unter welchen Bedingungen? 

  • Ist die Versandverpackung auf dem Transportweg besonderen Temperaturschwankungen und Hitze bzw. Kälte ausgesetzt? 



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Vollpappe oder Wellpappe? 

Die Grundbestandteile von sowohl Voll- als auch Wellpappe sind Zellstoff, Holzschliff sowie Altpapier. Die Zusammensetzung hierbei kann immer wieder variieren. Beim Einkauf von Kartonagen kommen Sie nicht umher, sich zu entscheiden, ob der gewünschte Karton aus Voll- oder aus Wellpappe bestehen soll. Doch worin besteht der Unterschied?  


  • Vollkarton entsteht durch das Aufeinanderpressen unterschiedlicher feuchter Zellstoffbahnen. Dieser Vorgang wird auch als “gautschen” bezeichnet. So erhält die Vollpappe eine sehr hohe Dichte und Festigkeit. In der Praxis werden Kartonagen aus Vollpappe vor allem für Produktverpackungen, kleinere Behälter und Einlagen für z.B. Notizblöcken oder Ähnliches verwendet. Grundsätzlich könnten Waren auch in Kartonagen aus Vollpappe versendet werden. Dies würde für den Versender aber ein großes Transportrisiko bedeuten, da dieses Material wenig Schutz bietet und sehr viel zusätzliche Polsterung, z. B. durch Luftpolsterfolie, benötigt werden würden. 
  • Wellkarton eignet sich ideal, um zerbrechliche und schwere Waren sicher zu schützen und zu befördern. Dieses Material besteht grundsätzlich aus mehreren Schichten, welche aus zwei glatten äußeren Schichten und einer dazwischenliegenden geriffelten Schicht besteht. Je nach Variante besteht Wellkarton aus mehreren Wellen, welche die Stabilität erhöhen. Es handelt sich durch seine natürliche Beschaffenheit um ein elastisches und gleichzeitig leichtes Material. Zudem ist Wellpappe äußerst stabil und kann Stößen, Temperaturschwankungen und bis zu einem bestimmten Grad sogar Feuchtigkeit ausgesetzt werden. Damit sind Kartonagen aus Wellkarton die ideale Wahl zum Versenden Ihrer Waren. 



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Den Überblick behalten dank FEFCO-Code 

Bei dem Kauf von Kartonagen kommen Sie wahrscheinlich um den Begriff FEFCO nicht umher. Doch was ist damit gemeint? Die Abkürzung FEFCO steht für Fédération Européenne des Fabricants de Carton Ondule und bezeichnet den Verband europäischer Wellpappen-Hersteller. Das Ziel des FEFCO-Codes ist es, einen Überblick über Verpackungen zu schaffen und die Kommunikation zwischen Kunden, Händlern und Herstellern zu vereinfachen. Mithilfe von Klassifizierungen können Kartonagen so in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Die klare Einteilung ermöglicht einen einfachen Handel von Kartonagen weltweit. Missverständnisse bezüglich Größe, Form und Ausführung lassen sich so vermeiden.  

 

Die ersten beiden Ziffern des 4-stelligen Codes bezeichnen dabei den Grundtypen der Verpackung: 

01 = Handelsübliche Rollen und Tafeln 

02 = Faltschachteln / Faltkisten 

03 = Deckelschachteln / Stülpschachteln 

04 = Falthüllen und Trays 

05 = Schiebeschachteln 

06 = Formfeste Schachteln 

07 = Fertig geklebte Schachteln  

09 = Inneneinrichtungen 


Komplizierte Konstruktionen bei Verpackungen können so normiert und einheitlich übersetzt und beschrieben werden. Zudem geben die FEFCO-Richtlinien Symbole für Schnitte, Schlitze, Laschen und Ausstanzungen vor. So kann ohne Fehlinterpretationen die richtige Kartonage ausgewählt werden.  


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Welche Verschlussmöglichkeiten gibt es? 

Bevor Ihr ausgesuchter Karton sich auf dem Weg zum Empfänger macht oder bei Ihnen eingelagert wird, muss dieser sicher verschlossen werden. Zum Schließen von Kartonagen haben Sie drei Möglichkeiten: 


  • Klebeband: Die häufigste Möglichkeit zum Verschließen von Kartonagen stellt der Verschluss mit Klebeband dar. Hier haben Sie die Möglichkeit, je nach Anwendungszweck zwischen Band aus PP, PVC oder Papier zu wählen. Ob per Handabroller oder automatischen Kartonverschlussmaschinen – mit Klebeband ist Ihr Karton schnell, sicher und günstig verschlossen. 

  • Heften: Bei sehr schweren Packstücken bietet es sich an, das Paket dauerhaft durch Heftklammern zu schließen. Mit Hilfe von manuellen, akkubetriebenen oder pneumatischen Heftern lassen sich die Kartons sehr schnell und günstig verschließen. Zudem schützt der Heftverschluss gegen externe Einflüsse wie Temperatur, Manipulation, Diebstahl und Feuchtigkeit. 

  • Umreifung: Zusätzlich zum Verschluss des Kartons mit Klebeband oder Heftklammern empfiehlt es sich, den Karton mithilfe von Umreifungsband zu sichern. Umreifungsband aus PP, PET oder Textil dient der Waren- und Ladungssicherung. Kartonagen können so sicher fixiert werden und sind vor Diebstahl und Manipulationsversuchen sicher geschützt.  

 

Was muss bei der Entsorgung von Kartonagen beachtet werden? 

 Wellpappe und Vollpappe, die für Verpackungskartons eingesetzt werden, können vollständig recycelt werden. Hierfür muss beachtet werden, dass die Kartons nicht beschichtet sein dürfen und Fremdstoffe wie Klebebänder oder Heftklammern vor der Entsorgung entfernt werden. Grundsätzlich können Kartonagen auf natürliche Art und Weise zersetzt werden und sind damit biologisch abbaubar. Ein Kompostieren von Pappe ist aber nicht unbedingt sinnvoll, da dadurch das Altpapier als wichtiger Sekundärrohstoff verloren gehen würde. Für eine effiziente Kreislaufwirtschaft empfiehlt sich daher, das Altpapier zu recyceln. 

 

Gerne berät Sie unser Team der erka Verpackungssysteme GmbH bei all Ihren Fragen rund um Kartonagen und Kartons. Persönlich und individuell informieren wir Sie zu unserem umfangreichen Sortiment an Wellpappkartons, Faltkartons und Stülpdeckelkartonagen. Jetzt beraten lassen!